update 13. April 2010

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click here for english Presentation                                      die Ausgangssituation



gerodete und erosionsbedrohte Flächen in Kamerun
Aufforstung ist dringend nötig
Foto: Gordana Vucilovski

Gemäß der Internationalen Energievereinigung wird sich der Verbrauch von Rohöl aus fossilen Energiereserven, einschließlich des fossilen Diesels, für den Straßentransport in den nächsten 25 Jahren verdoppeln. Proportional dazu, werden Treibhausgase und Treibstoffpreise steigen.

In Deutschland ist bereits durch die Gesetzgebung „Erneuerbares Energie Gesetz kurz: EEG“ Platz geschaffen worden, um Alternativen auf den Markt zu lassen. Die Besteuerung von Biobrennstoffen zeigt, daß Diese ernstzunehmende Energielieferanten sind, welche in zunehmenden Maße Anwendung finden im Speditionsgewerbe aber vor allem auch bei der Stromerzeugung.

Das von Deutschland unterzeichnete Kyoto Protokoll stützt zudem das Bestreben, nachhaltig produzierte Energien zu verwenden, um die CO2- Emissionen zu reduzieren. In Europa werden seit Jahren mehr und mehr Motoren (Nutzfahrzeuge, Stromerzeuger, Baumaschinen u.s.w.) auf den Betrieb mit Pflanzenöl umgerüstet und mit Pflanzenöl als Treibstoff nach DIN 51605 betrieben.

Da der Bedarf an Pflanzenöl als Treibstoff durch Raps aus Deutschland nicht zu decken ist, werden nachweislich 80% des Öls importiert. Hierbei spielt billiges Sojaöl aus Brasilien neben US- Amerika eine wichtige Rolle. Umweltschutzorganisationen klagen an, daß für das Anlegen von Sojafeldern in Brasilien und Palmölplantagen in Malaysia nachweislich Regenwald gerodet wird. Die EU (europa.eu.int) Politik verläßt sich derzeit auf eine Annahme, daß der schwer subventionierte Anbau von Raps die Kyoto-Ziele einhalten läßt.

Bereits 3 Millionen Hektar des landwirtschaftlichen Landes in der EU, das ist grob die Größe von Belgien, produzieren 10 Millionen Tonnen Raps. Da Raps einen Ölgehalt von 32% hat, können davon höchstens 3 Millionen Tonnen Pflanzenöl als Treibstoff produziert werden. Es müßte noch einmal die Größe von Belgien als Raps angebaut werden, um das Kyoto-Ziel zu erreichen. Raps erfordert als einjährige Pflanze eine strenge Einhaltung der Fruchtfolge (alle 4 Jahre), um den Acker nicht zu ermüden. Da, statt Mischfruchtanbau in Europa Monokulturen bevorzugt werden, hält dies die Landwirte davon ab, umweltfreundlich zu bewirtschaften und schonender zu erzeugen. Unter diesen Verhältnissen wird die Versorgung mit Pflanzenöl aus Europa kaum fähig sein, die Nachfrage zu befriedigen.

Der Markt benötigt also beides :
Zuerst in Bezug auf die Energienachfrage für den Diesel, einen Ersatz in Form von Pflanzenöl als Treibstoff zu bekommen und gleichzeitig hat er das Bedürfnis , den umweltfreundlichen Energieverbrauch zu sichern. Die subtropische Pflanze Jatropha curcas entspricht nach der Verarbeitung dem Standard DIN 51605 Pflanzenöl als Treibstoff und kann damit eine bedeutende Rolle für die oben erwähnten Bedürfnisse übernehmen.


Kumbo liegt in der Nord West Provinz von Kamerun.


Das Gebiet ist hügelig bis bergig und variiert zwischen 700m und 2100m über Meereshöhe.
Kaffee wird hier von vielen Bauern angebaut und verkauft. Die Bauern klagen über hohe Reis-, Palmöl-Baumaterial- und Treibstoffpreise.
Die Bauern klagen, daß sie nicht mehr vom Kaffee alleine überleben können. Die Infrastruktur von Kaffee ist nur noch zu 20% ausgelastet. Trocknungsanlagen, Lagerhäuser und Transportmittel verfallen da diese nicht mehr genutzt werden. Arbeiter werden freigestellt und auf Ihre kleinen Farmen entlassen, da es in deren Kooperative keine Arbeit mehr gibt.

So sind sie nicht mehr in der Lage, die Schulgelder für ihre Kinder aufzubringen oder die medizinische Versorgung Ihrer Familienmitglieder zu tragen.
Durch die Topographische Lage sind diese Bauern von dem Anbau weiterer Pflanzen wie Kakao oder Bananen ausgeschlossen. Durch das Abbrennen der Felder erhoffen sich die Bauern im folgenden Jahr einen höheren Ernteertrag. Als letzte Hoffnung investieren die Bauern kollektiv in Kunstdünger und haben durch Überdüngung teilweise Ihre kleinen Felder mit der Chemie verbrannt.

Fruchtbare Gegenden können erschlossen werden, jedoch verhindern schlechte Strassen und fehlende Brücken, daß die Früchte rechtzeitig auf den Markt gelangen und vertrocknen oder verfaulen an den Pflanzen.

Die Bauern denken, daß das Übersiedeln (Landflucht) in die Stadt (Bamenda, Baffousam, Douala, Jaounde) die einzige Möglichkeit ist, das Überleben der Familie zu sichern. Es ist üblich, daß ein Bauer 6 bis 12 Kinder zeugt. Die Kinder werden häufig sich selbst überlassen oder tragen in frühem Lebensalter schon die komplette Verantwortung für Ihre jüngeren Geschwister.

Die nächste Teerstrasse nach Bamenda ist 90km entfernt. Der Weg stellt auch für geübte Kraftfahrer besonders in der 7 monatigen Regenzeit eine Herausforderung dar. Der Transport ist teuer weil es nicht genügend Rückfrachten in die Stadt gibt.

Die in den Karten verzeichnete Ringstrasse welche in Bamenda nach Nord-Osten beginnt, die einzelnen Dörfer und Städtchen miteinander verbindet und von Norden kommend in Bamenda endet, ist aufgrund des schlechten Zustandes im letzten Teil kaum befahren und wurde zuletzt im November 2007 mit einem Raupenfahrzeug provisorisch vor dem Überwuchern gerettet.

Durch die Abwanderung geht der Region wertvolles Farmland zur Produktion von Nahrungsmitteln verloren.

In diesem Gebiet fallen in der Regenzeit bis zu 2000mm Wasser. Regenwasser wird nicht gespeichert und aufbereitet.
Statt dessen werden immer weitere Brunnen auf der Suche nach trinkbarem Wasser in die Erde getrieben und angezapft. Der Grundwasserspiegel fällt. Fossiles Wasser (Trinkwasser) wird in Krankenhäusern zum Wäschewaschen und Reinigen der Zimmer und Toiletten verwendet.

Damit mit dem kalten Brunnenwasser gekocht werden kann, wird mit viel Feuerholz aus der Umgebung geheizt.

Kleine Billige Stromerzeuger zerstören durch Über- oder Unter-Spannung die Netzgeräte wertvoller Computer Drucker und Telefone. Damit Mobiltelefone geladen werden können werden zum Teil überdimensionierte Generatoren gestartet welche ungeheure Mengen an Energie verschwenden um die Statussymbole einzelner wohlhabender Afrikaner zu laden. Dieses Verhalten ist zum Teil der „Tropfen der das Faß zum überlaufen bringt“.

Der soziale Konflikt äußerte sich zuletzt in einem 2 wöchigen Streik, der von Ende Februar bis Anfang März 2008, andauerte. Der Streik wurde beendet nachdem die Regierung versprach die Steuern für Investoren zu senken, die Preise für Treibstoff und Baumaterial zu reduzieren.

Was ist das Ziel von FairTradeFuel ?